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aber auch Weltnachrichten, z. B. beginnt XIII/17 mit 2 ½ Spalten Weltnachrich-
ten, XIII/37 hat davon eine Spalte auf der zweiten Seite. Beide Nummern drucken
am Fuss den Roman Die Trauung um Mitternacht auf den ersten beiden Seiten
ab; das Feuilleton ist nur gelegentlich erzählend. In XIII/37 wird die Einrichtung
einer Bahn in der Gegend diskutiert, die sich nicht in Esperanza sondern in Pilar
und Las Tunas verzweigen sollte, sodass Esperanza ausgelassen war, das da-
mals, laut dem Redakteur, “unzweifelhaft eine grössere Bedeutung” besass als
die Nachbarorte (p. 1b).
Argentinisch Deutsche Zeitung 1875-76: Kolonisations-Projekt von Wilhelm
Wilcken, Inspektor der Einwanderung. Ein ausgearbeitetes Modell, ähnlich dem
in früheren Nummern gezeigten von Herrn Dillon, Chef der Einwanderungsbe-
hörde, das in Nº I/4 besprochen worden war. In den Nummern 54-56 Jesui-
tenschelte, dabei ein Fall von einem Herrn Davidson in Córdoba (die Fakten
standen schon in früherer Nummer), dem auf dem Totenbett eine Nottaufe ver-
abfolgt worden war, obwohl ein Priester nahe und die protestantische Taufe
gültig war – die damit verbundene Erbschleicherei konnte verhindert werden.
Nº 56 (29.9.1875), p. 2, kurzer Nachruf auf August Kahl, Schriftsteller mit Reisen
durch Südamerika, Mitarbeiter an der La Plata Monatsschrift von Napp; er war
in Córdoba am 10.9.1875 gestorben. Am Schluss ein Roman von August Thiem,
Im fremden Lande. Ein Lebensbild, von dem 11 Folgen ab Nº 52 im Feuilleton
abgedruckt sind. E. Bachmann (1884: 92) erwähnt A. Amerlan (richtig Amer-
len) und “mehrere tüchtige Correspondenten in Montevideo und im Innern des
Landes” als Mitarbeiter, und einen “erbitterten Kampf” gegen das alte Blatt, die
Dt. La Plata Zeitung Reinhardts. Die Argentinisch Deutsche Zeitung stellte am
30.5.1876 das Erscheinen ein.
Argentinisch Deutsches Wochenblatt 1875: In den Nrn. 1-3 schreibt ein ge-
wisser “Ilex” (möglicherweise Hans v. Frank/ckenberg?) “Eine Vergleichung des
Jesuitenordens mit dem Freimaurertum”, sehr zugunsten des Letzteren. In Nr.
I/3 (14.3.1875) erwähnt ein gewisser T. ein Einwanderungsbüchlein und zitiert
dessen Beginn: “Um Buenos Aires herum liegen die Ländereien nur deshalb
brach und wüst, weil keine Arme da sind, sie zu bearbeiten”. Derselbe T. schreibt
I/6 (4.4.75) p. 4c, sehr kritisch von seinen Reisen an den Rio Salado. Es gibt
launige Skizzen zu argentinischen Gepfl ogenheiten, von M. B., I/10 (2.4.75):5-
6; “Die Post”, I/11 (9.5.75): 4e-5b. Nekrolog von C. H. Klöpping, I/12 (16.5.75);
das Ende des Arg. Boten in Sta. Fe und seine Neueröffnung in Esperanza unter
Kleiber-Gietz, I/11 u. 13 (9 u. 21.5.1875); das Gesuch W. Lehmanns um Sub-
vention der dt. Zeitung sei vom Nationalkongress abgewiesen worden; deutsche
Zeitungsgeschichte in Argentinien 1865-75, I/15; Kurzbesprechung des Buchs
von Melchert Über den Krieg mit den Indianern, Peuser 1875, Melchert sei ein
alter wissenschaftlich gebildeter Soldat, der jahrelang an der frontera gedient
habe und dessen Ansichten wertvoll seien; Aufsatz: “Franz Keller-Lenzinger bei
den Moxos-Indianern in Bolivien”, zum Jesuitenstaat, I/13 (23.5.75): 2d-3c, mit
Fotos. “Aus dem Gran Chaco”. Kolonien Malabrigo, Reconquista und Ausonia
I/19 (4.7.75): 2e-3b; ab Nr. 20 mit Pausen der Vorabdruck des Buches von Stelz-
ner und Lorenz Ausfl ug nach der Laguna Blanca, fortgesetzt nach Nr. 31. Ein