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460 TEIL IX. EINGEHENDE BESCHREIBUNG EINIGER STÜCKE
Roman, der teils in Argentinien spielt, zum Thema Einwandererprobleme. Ab Nr.
31 bisher nur in Centro DIHA. Mit Nr. 71 (3.11.75) wird das Format vergrössert,
bis 173 (30/6/1876).
Argentinisches Tageblatt (Hrsg.). Juan, später Moritz u. Theodor, dann
Theodor, Ernesto, Roberto und Juan Alemann. Dieser Publikation kann man
in dieser Aufstellung nicht gerecht werden. Nur einige wenige Hinweise des-
halb. Das AT hat diverse Beilagen herausgebracht, die unter ihren eigenen Titeln
unter „Supplemente“ verzeichnet sind, Hüben und Drüben, Der Kolonist, Die
Illustrierte, weitere kurzlebige Beiblätter werden in der Übersicht der Geschichte
nach Jahren AW Nº 2000 (16.7.1916) aufgeführt. Das Archiv Alemann ist Ende
2022 weitgehend an den Centro DIHA (Univ. Nac. de San Martín, Argentinien)
geschenkt worden und wird als „Fonds Alemann“ registriert. In diesem Fonds
liegt ein Heft Reminiszenzen. Stimmen aus dem Leserkreis des Arg. Wochen-
und Tageblattes (30 Dez. 1903. Dritte Nummer). Ausserdem hat das Tagblatt
Festnummern herausgebracht, die einzeln verzeichnet sind, und jeweils zum
1. August grosse Nummern. Im Fonds Alemann fi nden sich von diesen Num-
mern die Jahrgänge 1920 einzeln und 1930-1941 zusammengebunden. Es gibt
zur Nummer 5000 eine Spezial-Beilage “Aus dem Leben unserer Mitarbeiter”
(ein Exemplar davon ist eingebunden der Ausgabe des AT von 1905, Dez., der
BNMM). Die Jubiläen werden jeweils in dicken Extraausgaben gefeiert, man fi n-
det man die Ausgaben zu 60. Jahren des Bestehens, 1949, 80 Jahren, mit aus-
giebiger Besprechung der Oper (Guillermo Kepler) und der Turnbewegung in
den 80 Jahren; sowie 1970, und 1978, in denen diverse historische Materialien
diskutiert werden.
Argentinisches Tageblatt. Festnummer 4000 (27.8.1902). Beginnt mit einem
Gedicht von Wilhelm Cappus (Teut), “Den Freunden der Freiheit”, “Brüder heran
/ lasst hoch das Banner ragen….”, 4 Zehnzeiler, Kurz- und Langverse. Von Hans
von Frankenberg (Anaxagoras), der Mitherausgeber des AT war, ein guter Latei-
ner, “Zur Nummer 4000”, von seinen “schönen Idealen”: “der Triumph der vollen,
der wahren Gewissensfreiheit, da ist der endliche, entscheidende Sieg über das
die Menschheit verdummende Pfaffentum; da ist der Ausgleich zwischen Ein-
heimischen und Fremden, oder sagen wir: deren innige Verschmelzung zu einer
grossen politischen und gesellschaftlichen Kollektivität; da ist die Reform des
Gerichtswesens, welches in seiner gegenwärtigen Verfassung eine Schmach
für das Land ausmacht; da ist die Anbahnung eines gewaltigen und stets fl ies-
senden Einwandererstroms, dieser conditio sine qua non des wirthschaftlichen,
intellektuellen und moralischen Fortschritts der Nation; da ist, schliesslich, die
Förderung des kleinen Grundbesitzes und der Kampf gegen den Latifundien-
schwindel, der uns zu den Gepfl ogenheiten eines tatarischen Daseins verurteilt”
([1]a). Dann ein langer Artikel “Wo ist deutsche Grosskolonisation möglich?”, von
Theodor Alemann. Der Autor denkt für eine deutsche Besiedlung, die ihre Ge-
pfl ogenheiten erhalten könnte, an Patagonien, “Es könnte bei den Hülfsmitteln,
über die man in Deutschland verfügt, eine Riesen-Kolonisation in’s Werk gesetzt
werden, wie sie die Welt noch nie gesehen. Und wenn auch die argentinischen
Deutsch-Patagonier staatlich vom Vaterland getrennt wären, wenn sie zum blau-