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               weiss-blauen Banner dieselbe Liebe gewinnen würden, wie sie sie der heimi-
               schen Trikolore entgegengebracht, so würden doch die deutsche Sprache und
               Eigenart erhalten bleiben bis in ferne Zeiten, und der deutsche Auswanderer
               hätte endlich das Land seiner Sehnsucht gefunden, ein urwüchsiges deutsches
               Siedelland” ([2]b). Erwägungen praktischer und administrativer Natur. Weitere
               Artikel, “Die Germanen in Argentinien”, von Francisco Seeber, “Wie soll in Ar-
               gentinien kolonisiert werden”, von J. F. Könekamp. “Deutsche Schulen am La
               Plata”, von Max Hopff, und “Was soll man die Jugend lehren um sie den Klau-
               en der Verdummungsklique zu entreissen”, von Hans Mayer, “Lebensverlänge-
               rung”, von Oswald Seyffert (Terapeutico), “Kunst und Kunstsinn am La Plata”,
               von Aurel Dondorff (Iwan), “Die wahre Emanzipation des Weibes”, von A. Kamm
               (Thusnelda), “Was ist Politik”, von Wilhelm Cappus (Teut), er meint, “Die Parteien
               sollen in der Masse des Publikums den Sinn für das Wohl des Vaterlands, also
               den Patriotismus, zu wecken suchen. Eine ideale Partei nach dieser Forderung
               haben wir freilich weder im alten noch im neuen Heimathland. Denn unter dem
               Drucke des Geldsacks und der Hungerpeitsche macht sich allüberall die elen-
               deste Sonderinteressenpolitik breit” ([3]e), einer über “Die christliche Religion”,
               von Edmund Meyer, dann “Die staatswirthschaftliche Bedeutung der Kolonisa-
               tion in Entre Ríos”, von Arnold Frey (Benjamin von Grabschenthal), “Die Entwick-
               lung des Schiesswesens in Argentinien”, von Luis Lucca (Capitán Fra Diavolo),
               und schliessliche eine Geschichte von Wilhelm Ludwig Friederichs, “Gefällt”,
               sowie ein Kommentar zu der beigelegten Eisenbahnkarte von E. v. L. Diese Kar-
               te zeigt in eindrucksvoller Weise die Kolonisation, die von Hugo Stroeder seit
               den ‘80er Jahren des XIX Jh. durchgeführt worden war und weiter durchgeführt
               wurde, die die Eisenbahn in ihren Aktivitäten auf jede Weise nutzte und förderte.
               Einzige Reklame eine grosse Anzeige von Hasenclever.
               Der Bauernbund (1927-1930). Der Bauernbund ist im Gegensatz zum Volks-
               bund ein am 3. Sept. 1927 im Lande gegründeter und Kolonisteninteressen ver-
               tretender Bund (u. a. II/5: 1-2). 1929 wird die Unión de Productores Agrarios
               gegründet, der der Bauernbund nicht gleich beitritt, und zu deren Gründung
               die Federación Agraria nicht gekommen war: II/9: 1-2. Seine tatsächliche Wirk-
               samkeit wird mehrfach in den abgedruckten Pressestimmen kommentiert. Die
               Zeitschrift, Gratisbezug bis II/5 (s. p. 11 unten), dann nur noch an Mitglieder
               und Inserenten, Nichtmitglieder 3 $ pro Jahr: Während im ersten Jahrgang ein
               grösseres Spektrum von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, auch Kultur, aus-
               gebreitet wird, enthalten die Nummern ab Bd. II ein engeres: die Organisation
               des Bauernbundes, Beitritte, Unterstützung des Bundes; Kolonisationsfragen
               (z. B. Pedro Clemens, “Organisationsreise durch den Chaco und Misiones” I/6:
               1-5; Daniel Seifert, “Durch die Fiskalländereien im Chaco”, über eine Reise ab
               Charata durch den nördlichen Chaco, wobei noch viel gutes Land frei war, aller-
               dings die schon abgesteckten Lose nur 100 Hektar, 200 wäre laut der Komission
               das Richtige, III/3: 10-11), praktische Ratschläge zur Landwirtschaft, ein kurzer
               Unterhaltungsteil und eine Witzecke. Waches Interesse an russlanddeutschen
               Belangen. Im ersten Jahrg. immer wieder Pressestimmen zum Bauernbund und
               zu der Zeitschrift. An Einzeltexten interessant: Glückwünsche aus der Wolga-
               heimat zum 50-jährigen Jubiläum der russlanddeutschen Einwanderung nach
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