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              Keywords: Toon Maes; Nazism; San Carlos de Bariloche; Art and poli-
           tics; Landscape and ideology.

              Toon Maes, ein Maler der argentinischen Schweiz?
           Eine Überlegung zu dem Verhältnis zwischen Malkunst
                                und Gedankenwelt


           Zusammenfassung

           Esteban Buch veröffentlichte 1991 ein kleines, aber bedeutendes Buch: El
           pintor de la Suiza argentina (Der Maler der argentinischen Schweiz). Dieses
           Buch, das jetzt in Neuaufl age erscheint, wirft einige Fragen auf, die offen
           bleiben und weiter diskutiert werden müssen. Der Autor war Zeuge und er
           hat in gewisser Weise das Ende von Toon Maes begleitet, eines Malers und
           Kunstlehrers, der mehr als 40 Jahre lang in San Carlos de Bariloche lebte
           und dort nach langer Agonie allein und verlassen gestorben ist. Buch erbte
           von ihm seine Bilder und Dokumente, und dank dieser Papiere entdeckte er,
           dass dieser Mann ein wegen seiner Verbrechen verurteilter Nazi gewesen
           war, der nach Bariloche gefl üchtet war, um sich dort zu verstecken. Das
           Buch enthält als zentrale Fragestellung ein ethisches und ästhetisches Pro-
           blem, das folgenden Zweifel aufwirft: kann ein Nazi-Verbrecher so malen,
           dass es nicht nationalsozialistisch ist? Ist es möglich, nationalsozialistische
           Züge in seinen Bildern zu fi nden? Wie soll man diese Bilder betrachten?
              Schlüsselwörter: Toon Maes; Nationalsozialismus; San Carlos de Bari-
           loche; Kunst und Politik; Landschaft und Ideologie.


                      El alma del arte reside en la fi rma
                      Luis Camnitzer

                      El “enigma del artista”, el misterio que le rodea y la magia que de
                      él emana pueden enfocarse desde dos puntos de vista. Se puede
                      investigar la naturaleza del hombre capaz de crear obras de arte
                      del tipo de las que admiramos –perspectiva psicológica–, o pue-
                      de uno preguntarse cómo un hombre tal, a cuyas obras se da un
                      valor especial, es considerado por sus propios contemporáneos
                      –perspectiva sociológica–.

                      Ambos puntos de vista presuponen que existe un enigma, que
                      se requieren ciertos rasgos y disposiciones especiales, aun-
                      que aún vagos, para la creación artística, y que ciertos perío-
                      dos y culturas han estado dispuestos a otorgar un lugar espe-
                      cial, aunque también ambiguo, al creador de una obra de arte.

                                     Ernst Kris y Otto Kurz, La leyenda del artista 1

           1  Ernst Kris y Otto Kurtz, La leyenda del artista [1934], Cátedra, Madrid, 1995, Introducción, p. 21.
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